Sichelschnittplan - WW1 World War Tours WW2

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geschicht. Hintergrund
Der Sichelschnittplan

Der Begriff Sichelschnitt ist eine von Winston Churchill erfundene Bezeichnung für einen von der Wehrmacht während der Besetzung Frankreichs im Zuge des Westfeldzuges 1940 durchgeführten Offensivplan.

Ursprünglich plante das Oberkommando des Heeres eine Operation, die dem Schlieffen-Plan des Ersten Weltkrieges ähnlich war. Der Plan verfolgte das Ziel, den Alliierten mittels eines schnellen Angriffs durch Belgien in die Flanke zu fallen. Dabei sollten die gegnerischen Heere getrennt und zurückgetrieben, jedoch nicht vollständig vernichtet werden.

Generalleutnant Erich von Manstein, zu dieser Zeit Chef des
Stabes der Heeresgruppe A, bezeichnete den vom Oberkommando des Heeres vorgeschlagenen Operationsplan, nämlich mit Schwerpunkt im Norden bei der Heeresgruppe B anzugreifen, als ungeeignet, die endgültige Entscheidung auf dem Festland zu erzwingen. Hierbei handele es sich lediglich um eine Neuauflage des bereits im Ersten Weltkrieg gescheiterten Schlieffen-Plans, also genau dessen, womit die Franzosen rechnen mussten. Das Deutsche Reich war jedoch auf eine schnelle strategische Entscheidung angewiesen. Deshalb musste der zurückweichende Gegner noch vor Erreichen der Somme abgeschnitten werden.


Von Manstein entwarf den „Neuen Plan“, wobei er durch den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Gerd von Rundstedt voll unterstützt wurde. Er forderte, den Schwerpunkt von der Heeresgruppe B im Norden zur Heeresgruppe A im Süden zu verlagern und mit starken Panzerkräften durch die dichten Wälder der Ardennen auf den Unterlauf der Somme vorzustoßen. Gelänge es, im Überraschungsangriff die Maas bei Sedan zu überschreiten, so könnten die deutschen Panzerdivisionen durch das französische Hinterland bis zur Kanalküste vordringen. Alle in Nordfrankreich und Belgien stehenden alliierten Truppen seien dadurch in einem Kessel eingeschlossen. Der gleichzeitige Angriff der 16. Armee in Richtung Südwesten sollte die Flanke der vorgehenden Truppen zum Kanal decken und das Bilden einer neuen, geschlossenen Front der Alliierten schon in den Ansätzen zerschlagen. Ein solcher Abwehrriegel wäre in der zweiten Phase des Feldzuges nur schwer und unter hohen Verlusten zu durchbrechen gewesen.

Von Mansteins Plan barg jedoch ein erhebliches Risiko. Alles hing davon ab, dass der Gegner tatsächlich in die belgische Falle hineinmarschierte. Die Alliierten rechneten damit, dass die Deutschen wie schon 1914 nach dem Schema des Schlieffenplans angriffen. Deshalb erwarteten sie den feindlichen Schwerpunkt in Flandern. Im südlichen Frontabschnitt war Frankreich durch die Maginot-Linie geschützt. In der Mitte bildeten das bewaldete Hügelland der Ardennen und die Maas einen vermeintlichen doppelten geographischen Sperrriegel. Doch genau durch dieses Gebiet sollte die Hauptstreitmacht der deutschen Panzer durchbrechen.

Trotz dieser verblüffenden Operationsplanung fand die Idee im Oberkommando des Heeres (OKH) zunächst kein Gehör. Der Generalstabschef Franz Halder hielt ihn wegen des panzerungünstigen Schlüsselgeländes in den Ardennen für undurchführbar und versetzte den unbequemen Manstein nach Stettin als Kommandierender General des XXXVIII. Korps. Das Angriffsdatum wurde für den konventionellen Angriff nach dem Schlieffenplan am 17. Januar festgesetzt. Die deutschen Oberbefehlshaber trafen ihre Vorbereitungen, obwohl sie wussten, dass die Wehrmacht nur bedingt angriffsbereit war.

Am 10. Januar 1940 wurde der gesamte (konventionelle) Plan jedoch durch einen Vorfall zu Makulatur: der Luftwaffenoffizier Major Helmut Reinberger wurde auf der Reise zu einer in Köln angesetzten Stabsbesprechung in Münster aufgehalten. Er nahm das Angebot an, in einer Kuriermaschine der Luftwaffe mitzufliegen, um sich die Fahrt mit dem Nachtschnellzug zu ersparen, obwohl er damit gegen einen eindeutigen Befehl  verstieß, Geheimsachen nicht auf dem Luftweg zu überbringen. Reinbergers Aktentasche enthielt den streng geheimen Plan für einen wichtigen Teil des deutschen Einfalls in Frankreich und die Niederlande.

Nach dem Start vom Flugplatz Münster-Loddenheide kam das Flugzeug im dichten Nebel durch Windversetzung vom Kurs ab und der Pilot überflog unbemerkt den Rhein, eine wichtige Orientierungslinie. Der Flugzeugführer, Major Erich Hönmanns, sichtete schließlich einen Flusslauf, erkannte aber, dass es nicht der Rhein sein konnte. In der feuchten, eiskalten Luft vereisten die Tragflächen und der Vergaser ihrer Maschine bis schließlich der Motor ausfiel. Hönmanns fand gerade noch rechtzeitig ein kleines Feld auf dem er notlanden konnte. Unverletzt mussten die beiden Offiziere erkennen, dass sie die Maas überflogen hatten und in Belgien bei Vucht an der Maas (heute Maasmechelen), 80 Kilometer westlich von Köln, bruchgelandet waren. (Im Jahr 2006 ist an der Stelle ein Monument errichtet worden).



Reinberger wollte die Pläne verbrennen, wurde dabei aber von belgischen Gendarmen über-rascht, die die Papiere retten konnten und sie an das belgische Militär weiterleiteten. Noch am gleichen Abend lagen die lesbaren Dokumente dem belgischen General-stab vor, der sofort die Mobil-machung der belgischen Streit-kräfte anordnete. Die Belgier übermittelten auch den französischen und englischen Armeen in Nordfrankreich eine Zusammen
-fassung des Inhalts der bei Reinberger gefundenen Unterlagen.

Dennoch hielt das OKH im Wesentlichen weiter an seiner Planung fest. Über Major i.G. von Tresckow und dessen Freund Oberstleutnant Schmundt, dem Chefadjutanten Hitlers, erhielt Hitler schließlich Kenntnis von dem Plan Mansteins. Halder arbeitete auf Hitlers Befehl Mansteins Angriffsplan aus und verwarf den alten, vorausberechenbaren Plan eines durch Belgien führenden Hauptstoßes. Wie von Manstein  am 17. Februar 1940 erklärte, sollte der deutsche Angriffsschwerpunkt statt dessen in den Ardennen liegen, einem undurchdringlich erscheinenden bewaldeten Bergland im Grenzgebiet zwischen Belgien, Frankreich und Luxemburg: Durch die unerwartete Angriffsrichtung hätten die Deutschen nicht nur den Vorteil des Überraschungsmoments auf ihrer Seite, sie stünden auch vor dem am schwächsten verteidigten Abschnitt der französischen Grenze. Die deutschen Panzer würden die französischen Stellungen bei Sedan durchstoßen, einen Keil bis zum Ärmelkanal vortreiben und die anglo-französischen Armeen aufspalten. Die deutsche Luftwaffe sollte die Panzer- und Fahrzeugkolonnen auf dem Marsch über die engen Ardennenstraßen schützen und dann einen Bombenteppich vor die Panzer legen, wenn sie nach Frankreich vorstießen.

Der aus dem alten Angriffsplan stammende Angriff nach Nordbelgien und Holland hinein sollte wie geplant durchgeführt werden, aber vor allem als Ablenkungsmanöver dienen, um die Truppen der Alliierten von den Ardennen abzuziehen. Mansteins Vorschlag wurde am 24. Februar 1940 offiziell als Grundlage der deutschen Angriffsplanung akzeptiert. Winston Churchill nannte diesen Plan später „Sichelschnitt“. Der Plan sah vor, mit der Heeresgruppe B die Niederlande, Belgien und Luxemburg ohne eigene Kriegserklärung anzugreifen (darunter 3 Panzerdivisionen, 2 1/3 mot. Inf. Div., 1 Kav. Div.); Frankreich und England hatten Deutschland bereits am 3. September 1939 den Krieg erklärt. Das Hauptgewicht der Offensive lag in den Ardennen bei der Heeresgruppe A mit Stoßrichtung nach  (darunter 7 Panzerdivisionen, 3 1/4 Mot Inf. Div.+ 1 1/2 Reserve). Das Kräfteverhältnis der Wehrmacht lag hier nicht wie beim Schlieffen-Plan bei eins zu sieben (linke Flanke zu rechte Flanke), sondern eher umgekehrt (drei Heeresgruppe B zu fünf HGr A +Reserve alle Divisionenarten, zu zwei HGr C)(=stärkere Zentrum). Die Heeresgruppe C stand am Westwall und am Rhein in der ersten Feldzugsphase in der Defensive. Nach dem Vormarsch sollten sich die Verbände leicht nach Norden in Richtung Amiens bewegen, um somit den Sichelschnitt einzuleiten. Der Erfolg dieser Operation war vorentscheidend für den weiteren Kriegsverlauf. Die Alliierten hatten es nicht für möglich gehalten, Panzerverbände durch das unwegsame Gelände der Ardennen zu führen. Siehe hier auch den Westfeldzug 1940
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