Juan Mejia (424th Infantry Regiment, Company L - 106th US-Infantry Division) - WW1 World War Tours WW2

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Veranstaltungen Ausstellungen > Jahre 2016-2019 > Jahr 2016 > Rückkehr US Veteran Juan MEJIA
LANZERATH (B) 23.04.2016 - Rückkehr des US Veteran Juan Mejia (424th Infantry Regiment, Company L - 106th US-Infantry Division) nach Europa/Belgien
Blick vom Denkmal aus auf das ehemalige Schlachtfeld
Zahlreiche US Veteranen, die in der Zeit des Zweiten Weltkrieges in Europa den Kampf gegen den Diktatoren Adolf Hitler und sein Nazi-Regime aufnahmen, haben den Wunsch, noch einmal die alten Kriegsschauplätze und damaligen Schlachtfelder zu besuchen, um eine Art inneren Frieden zu finden. Der aus San Antonio (Texas) kommende WW2-Veteran Juan Mejia, der mexikanische Wurzeln hat und in der 106. US-Infanterie-Division diente, ist einer von ihnen. 2 der 3 Regimenter der 106. Inf. Div. wurden in den ersten Tagen der Ardennenoffensive, von den Amerikanern „Battle of the Bulge“ genannt, im Bereich rund um St. Vith von den Deutschen eingekesselt und gerieten in Gefangenschaft. Juan Mejia gehörte dem 424. Infanterie-Regiment an, das sich aus der Schlinge ziehen konnte und entkam. Lange wurde die „Europatour“ mit seinem Sohn geplant, wobei die Strände der Normandie, verschiedene Stationen in Frankreich, Belgien und auch den Niederlanden abgefahren wurden und noch werden. Die Rückkehr des Veteranen und somit auch die Aufarbeitung seiner damaligen Erlebnisse begann am 20. April 2016, wobei die Rückkehr in die Staaten für den 1. Mai 2016 geplant ist. Eine der zahlreichen Stationen eines strammen Programms ist der kleine und idyllische Ort Lanzerath, in dem ein besonderes Denkmal zu Ehren des vom damals 20-jährigen Leutnant Lyle Bouck jr. angeführten Aufklärungszuges (I&R Platoon) des 394. US-Infanterie-Regimentes, Teil der 99. US-Infanterie-Division,  errichtet wurde. Zu Beginn der Ardennenoffensive, d.h. am 16. Dezember 1944 hielt die Gruppe von insgesamt 18 Männern an dieser Stelle eine große Überzahl an deutschen Fallschirmjägern (Fallschirmjäger–Regiment 9 der 3. Fallschirmjäger-Division) auf ihrem Vormarsch zurück und störte somit den geplanten schnellen Vorstoß der Deutschen.
Marcel Vaessen, Betreuer des Denkmals
Art Mejia, Sohn des US-Veterans
LANZERATH (B) 23.04.2016 - Rückkehr des US Veteran Juan Mejia (424th Infantry Regiment, Company L - 106th US-Infantry Division) nach Europa/Belgien
auf Grund seines Alters von fast 91 Jahren wohnte Juan Mejia der Gedenkfeier im Auto bei
Art Mejia, Eddy Lamberty (C-47 Club Ardennes) und Carl Wouters (106th Inf. Div. Association)
ein nachdenklicher Juan Mejia
Eigentümerin Frau Tina Scholzen
Der US-Veteran sowie sein Sohn Art Mejia wurden von Doug Mitchell (Großlangenfeld) und Carl Wouters (Antwerpen), deren Fachgebiet die Geschichte der 106. Infanterie-Division ist und der entsprechenden Vereinigung angehören, begleitet und zum Denkmal in Lanzerath geführt. Herr Marcel Vaessen, Betreuer des Denkmals und Experte zum geschichtlichen Hintergrund der Region rund um Lanzerath, erläuterte dem Veteran und den Anwesenden, was sich an o.g. Tag an dieser historischen Stelle ereignet hat. Die Herren Eddy Lamberty und Claude Orban legten stellvertretend für das C-47 Club Ardennes Salm River Chapter Blumen zum Gedenken an die Opfer nieder. An dieser kleinen Gedenkfeier nahm auch Tina Thelen-Scholzen, die Eigentümerin des Grundstückes, auf dem das Denkmal errichtet werden konnte sowie ein amerikanisches Ehepaar aus Wyoming, das zufällig gerade ebenfalls auf einer Besichtigungstour durch Europa in Lanzerath verweilte, teil.
Da der eisige Aprilwind dem 90-jährigen US-Veteran, der im September seinen 91. Geburtstag feiern wird, etwas zusetzte wurde im Anschluss an die Gedenkfeier in den Privaträumen der Eheleute Albert Thelen-Tina Scholzen eine warme Tasse Kaffee ausgeschüttet, wobei die Anwesenden den Erzählungen von Herrn Juan Mejia gespannt zuhörten. Es war ein bunter Austausch in Englisch, Deutsch, Französisch und Niederländisch, sozusagen ein fantastisches Beispiel der Völkerverständigung. Nach dem Austausch der Erlebnisse und Adressen ging es für die Gruppe rund um den US-Veteran weiter in Richtung Rencheux-Vielsalm, wo dieser an einer weiteren Gedenkfeier, die für 14.30 Uhr anberaumt war, teilnahm. Als Organisatoren hierfür zeichnet sich erneut der C-47 Club verantwortlich.
Albert Thelen, Art Mejia, Juan Mejia und Tina Scholzen
Marcel Vaessen (Betreuer des Denkmals und Doug Mitchell (106th Inf. Div. Ass.)
gegenseitiger Respekt - Albert Thelen (damals deutscher Soldat) und US-Veteran Juan Mejia
Zusatzinfos zu Juan MEJIA und seinen Einsatz im WW2
Juan Mejia wurde am 13. September 1925 in San Antonio (Texas – USA) als eines von insgesamt 9 Kindern von Pedro und Cecilia Mejia geboren. Sein Vater war ein Ureinwohner von Leon, Guanajuato (Mexiko), der während der mexikanischen Revolution in die USA kam. Seine Mutter stammt aus Zacatecas (Mexiko). 5 ihrer Söhne dienten der Armee. Juan’s Familie lebte auf einer Ranch in Thorndale (Texas), wo er eine glückliche Kindheit verbrachte. Schließlich wurde Juan im Oktober 1943 eingezogen und im November des gleichen Jahres in die US-Army eingeführt. Die militärische Grundausbildung absolvierte er in Camp Shelby Hattiesburg Mississipi und dies über einen Zeitraum von ungefähr 7 Monaten. Im Juni 1944 wurde angeordnet, dass Juan sich bei der neu formierten 106. Infanterie-Division, 424. Infanterie-Regiment, Kompanie „L“ im Camp Atterbury in der Nähe von Edinburgh Indiana zu melden hat. Zuerst war er eigentlich der 65. Infanterie-Division zugeteilt. Im Anschluss erfolgten weitere Ausbildungen und Vorbereitungen auf den Krieg. Dies über einen Zeitraum von einigen Monaten bis die die gesamte Division nach Fort Devens in Shirley Massachusetts reiste. Dann begann der eigentliche Prozess der Einschiffung im Hafen von New York, in dem sie auf einem britischen Transportschiff untergebracht wurden. In Schottland angekommen fand eine zusätzliche militärische Ausbildung statt. Nach Abschluss bestieg die 106te einen Zug und reiste nach Chipping Norton (England) wo weitere Ausbildungseinheiten abgehalten wurden. Dies mit dem Ziel baldmöglichst die Verteidigungslinie, die die 2. Division in der Nähe von St. Vith hielt, zu entlasten. Nach einer kurzen Zugfahrt zum Hafen von South Hampton (England) wurde die 106te in mehreren kleineren Booten über den englischen Kanal an die Strände Frankreichs gebracht, um von dort aus nach Belgien aufzubrechen. In Belgien angekommen begannen Juan und seine Division nach St. Vith vorzudringen. Dort angekommen kamen sie ihrer Aufgabe, die 2. Division zu entlasten nach und positionierten sich im Ort Heckhuscheid. Dies in dem Glauben, einen routinemäßigen Schutz der Stadt zu gewährleisten bzw. Einsatz zu haben. In den frühen Morgenstunden des 16. Dezembers 1944 sollte sich dies allerdings schlagartig ändern. Die deutsche Gegenoffensive, die Ardennenoffensive begann. Eine unerbittliche Schlacht nahm ihren Lauf und die 106te leistete den Großteil des Tages Wiederstand, was eine hohe Zahl an Verlusten, Verwundeten, Vermissten und in Gefangenschaft geratene Soldaten zur Folge hatte. Aus Erzählungen von Juan Mejia heraus griffen die Deutschen mit allem an was sie hatten, Flugzeuge, Artillerie usw. Er musste mit ansehen, wie seine Freunde und sein Leutnant getötet wurden. Die letzten Atemzüge seiner Kameraden und deren Gesichter sieht er heute noch vor Augen. Letztendlich wurde der 106ten der Rückzug befohlen, wonach eine Neuformierung für die anstehende Nacht organisiert wurde. Private First Class (Pfc) Juan Mejia kauerte die ganze Nacht in einem Schützenloch (foxhole). Beiläufig sei zu erwähnen, dass es eine eiskalte Winternacht in Belgien war. Als der Tag anbrach musste Pfc. Juan Mejia feststellen, dass seine Division abgezogen war und er sich alleine in den Wäldern der Ardennen befand. Vor lauter Erschöpfung war er eingeschlafen und hatte den Moment des Abzuges verpasst. Er begann einen Fußmarsch durch die unwegsamen Wälder mit dem Ziel, zu seiner Division aufzuschließen. Er fand allerdings immer wieder nur vereinzelte Soldaten, die ebenfalls im Eifer der Gefechte den Anschluss zu ihrer Einheit verloren hatten. Zusammen gelangten sie zu einer Sammelstelle, an der sie medizinisch versorgt wurden. Dort wurde festgestellt, dass Pfc. Mejia’s durch die eisige Kälte und den damit verbundenen Frost einen sogenannten Grabenfuß hat. Die Kälterverletzungen waren gravierend und der Fuß klebte mit dem Stiefel zusammen. Die einzige Möglichkeit die Stiefel vom Fuß zu trennen war durch das Leder der Stiefel zu schneiden. In Folge der Verletzungen wurde Juan mittels einer Ambulanz in ein Hospital in der Nähe von St. Vith gebracht, um entsprechend versorgt zu werden. Im März 1945 konnte Juan schließlich in die USA überführt werden, wo er erneut über mehrere Tage  im Brooke Army Hospital versorgt wurde. Pfc. Juan Mejia hat den Krieg überlebt, zahlreiche seiner Kameraden nicht. Juan wurde mit dem Bronze Star, dem Combat Infantryman Badge, der Good Conduct Medal und der European Theater of Operations Medal ausgezeichnet. Nach dem Krieg arbeitete er auf der Kelly Air Force Base und heiratete im Jahr 1948 Enedina R. Mejia. Aus dieser Ehe gingen 7 Kinder hervor und seine Frau verstarb im Jahr 2006.
 
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